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Verliebt

Verliebt!? Dieses bekannte und doch wieder völlig neue Gefühl, Schmetterlinge im Bauch und ein Dauergrinsen im Gesicht? Kann man auf alle diese Fragen mit einem “Ja” antworten, so ist man sicher – mal wieder – verliebt.

Jeder Mensch verliebt sich im Laufe seines Lebens einige Male, ob aus der Verliebtheit dann Liebe wird, ist eine ganz andere Frage.

Was ist Verliebtheit denn überhaupt?

Verliebtheit bezeichnet zunächst einmal den Status eines heftigen Glücksgefühls und einem Gefühl der Hingezogenheit zu einer bestimmten Person. Die Verliebtheit entsteht meist aus einer Sympathie zu der geliebten Person, auch eine körperliche Attraktivität spielt dabei eine Rolle. Die Verliebten können nicht mehr voneinander lassen, sind körperlich sehr stark zueinander hingezogen und sehen sie sich einige Zeit nicht, entwickelt sich eine starke Sehnsucht nach dem Anderen. Verliebte leiden meist unter einer kurzzeitigen Bewusstseins- und Wahrnehmungseinschränkung und tendieren in dieser Zeit dazu, rational eigentlich negativ gesehen und bewertete Eigenschaften des Partners trotzdem als positiv zu sehen und romantisch zu verklären. Die “rosa Brille” wird also aufgesetzt und lässt den geliebten Menschen durchweg in einem guten Licht stehen. Fehleinschätzungen solcher Art können nach dem Abklingen der Symptome der Verliebtheit schnell dazu führen, dass die einst schwer verliebten Menschen sich genau so schnell wieder trennen, wie sie sich ineinander verliebt haben.

Wer sich nicht riechen kann…

Der Geruchssinn hat wesentlich etwas damit zu tun, ob wir uns überhaupt in eine Person verlieben können. Denn den, “den wir nicht riechen können”, finden wir auch nicht attraktiv, egal, wie gut er oder sie aussehen mag. Aus gutem Grunde sind Parfums und duftende Lotionen von eh wie je ein Renner. Man möchte natürlich so viele Menschen wie möglich in seinen “Geruchskreis” einschließen, bloß nicht zu viel Eigengeruch abgeben und damit potentielle Partner abschrecken. Dabei ist es gerade der körperliche Eigengeruch eines Menschen, der verliebt machen kann. Viele Frauen und Männer bestätigen dies, indem sie den Körpergeruch ihres Partners häufig morgens nach dem Schlafen besonders attraktiv finden. Besprüht sich der Partner dann mit Parfum und überdeckt so den Eigengeruch des Körpers, schmälert das auch seine Anziehung auf bestimmte Personen. Dies gilt für Frauen ebenso wie für Männer. Bei der Partnersuche ist es ja auch wichtig, dass man den Menschen, den man gerade im Visier hat, mal “gerochen” hat, denn hinterher fällt man auf eine duftende Parfumwolke herein, die sich am Ende der Nacht auflöst und einen eher weniger ansprechenden Geruch hinterlässt.

Das bunte Hormondurcheinander ist ebenso verantwortlich für die Verliebtheit:

Verschiedenste Hormone, wie Dopamin, Serotonin, Oxytocin und auch Testosteron spielen in der Verliebtsheitsphase eine Rolle und führen dazu, dass die Verliebten ein Hochgefühl erleben. Spannenderweise sinkt bei verliebten Männern der Testosteronspiegel eher ab, während er bei Frauen tendenziell ansteigt. Somit gleichen sich die verliebte Frau und der verliebte Mann hormonell gesehen aneinander an, was zu einer relativ großen Harmonie zwischen den Verliebten führt. Wie schon gesagt, hält diese Phase aber eben nicht ewig an, der Testosteronspiegel normalisiert sich bei beiden Geschlechtern wieder und die vorher bestehenden Unterschiede werden wieder deutlich. Schon so manche Frau hat bemerkt, dass der Mann, der vor einigen Wochen noch so zärtlich und verständnisvoll war, langsam wieder “männlicher” wird und sich schon nach anderen Frauen umsieht. Denn ein hoher Testosteronspiegel beim Mann spricht zumeist  für ein eher aggressives und weniger gefühlvolles Verhalten.

Wozu ist die Verliebtheit überhaupt gut?

Hier sehen wir auch die grundlegenden Unterschiede zwischen Mann und Frau. Es kommt nicht von sonstwo, dass viele Evolutionsforscher der Meinung sind, dass unsere Spezies nicht wirklich für monogame Beziehungen gemacht ist. Im Prinzip ist die Verliebtheit ein entwicklungstechnisch bedingtes Verhalten, in dem Nachwuchs gezeugt werden soll. Frauen und Männer schauen sich nach einem geeigneten Partner um, dessen Gene gut mit den eigenen kombiniert werden können, um möglichst durchsetzungsfähigen und gesunden Nachwuchs zu zeugen. Danach kümmert sich – evolutionsbedingt gesehen – die Frau um den Nachwuchs, während der Mann schon wieder unterwegs ist, weitere kräftige Nachkommen in die Welt zu setzen.

Dieses Prinzip ist zwar logisch schlüssig, lässt sich aber auf unsere moderne Gesellschaft nicht anwenden. Viele Männer sind empört, wenn ihnen unterstellt wird, sie seien nur auf den Spaß aus. Es gibt unzählige wunderbare Väter, die keine Schürzenjäger sind und natürlich gibt es auch Frauen, die zu Recht als flatterhaft bezeichnet werden. Trotzdem bestehen in unserer Gesellschaft unbestreitbar Probleme, die das traditionelle monogame Familienbild betreffen. Die menschlichen Kulturen haben sich jahrhundertelang auf feste Rollenbilder eingefahren, die nur schwer zu ändern sind. Es sei jedem Mann gegönnt, sich eine Zeit seines Lebens auszutoben, auch Frauen bestehen heutzutage auf diese Möglichkeit.

Vielen Menschen ist es heutzutage viel wichtiger, eine Zeit lang ihren Spaß zu haben und sich in viele verschiedene Partner zu verlieben, bevor sie sich auf die Suche nach dem Partner für das Leben machen. Diese Zeiten der Verliebheit geben den Menschen das Gefühl, vielseitig begehrt zu sein und stärken ihr Selbstbewusstsein. Zusätzlich lernen sie sich selbst besser kennen, wissen, was sie wollen und besonders auch, was für einen Typ sie als langfristigen Partner wollen. Sie haben vielerlei mögliche Partner kennengelernt und in kurzen Phasen des Zusammenseins Eigenschaften wertzuschätzen gelernt, die sie bei einem “richtigen” Partner sehen wollen. Genauso wissen sie häufig definierter, was sie eben nicht wollen. Anders als Früher, als man sehr früh heiratete und sich möglichst nie wieder vom Angeheirateten trennen sollte, wird heute wirklich Wert darauf gelegt, jemanden zu finden, der wirklich zu einem passt.

Man kann nicht wirklich sagen, wozu die Verliebtheit eigentlich dient. Sei es nun der schnellen Fortpflanzung, evolutionär gesehen, oder möge es dem Beginn einer Liebe dienen, sicher ist: die Verliebtheit ist eine wunderschöne Phase des Lebens, die man unbedingt genießen sollte.

Wichtig dabei: Erst einmal “unverfänglich” verliebt sein. Mit vielen Menschen, in die man sich im Laufe seines Lebens verliebt, ist eine dauerhafte Partnerschaft nicht wirklich möglich. Das merkt man dann, wenn die Verliebheit abklingt und sich nicht in Liebe weiterentwickelt. Deswegen sollte man, wenn man verliebt ist, nicht gleich daran denken, wie die Hochzeit mit der zur Zeit geliebten Person aussehen soll, sondern erstmal abwarten, wie sich die Verliebtheit entwickelt. Liebe kann daraus wachsen, aber es ist sicher von Nutzen, zunächst einmal nicht zu viel zu erwarten. Denn je höher man fliegt, desto tiefer fällt man später auch. Also öfters mal unter der rosa Brille hervorlugen und realistisch bleiben!

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