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Geld und Finanzen in der Partnerschaft – ein Thema mit hohem Konfliktpotential

Geld und Finanzen sind ein Thema, über das niemand so wirklich gerne spricht. Es ist meist schon schwierig genug, das eigene Konto in der Balance zu halten und einen Überblick darüber zu haben, was man ausgibt und wo man etwas sparen kann. Familien und Freundschaften sind schon am Thema Geld zerbrochen, da es hier sehr viel Konfliktpotential gibt und immer zu Streit kommen kann, wenn es Missverständnisse gibt oder jemand sich nicht an getroffene Absprachen hält.
So ist es nur natürlich, dass es in vielen Beziehungen Probleme gibt, wenn es um Finanzen oder den allgemeinen Umgang mit Geld geht.
Eine gute gemeinsame Strategie ist hier der einzige Weg, um Probleme weitgehend zu vermeiden und nicht in Situationen zu kommen, in denen man sich fragt, ob man seinem Partner oder seiner Partnerin wirklich noch vertrauen kann, oder nicht.

Wieso gibt es immer wieder Streit wegen Geld oder Finanzen?
Viele wollen es nicht wahrhaben, aber der Streit um finanzielle Themen ist ein häufiger Grund für Trennungen, jede dritte Beziehung geht Statistiken zufolge wegen Problemen in diesem Bereich in die Brüche. Wie kann so etwas passieren? Ursache dafür ist, dass es beim Umgang mit Geld viele unterschiedliche Typen von Mensch gibt. Manche bunkern ihr Geld geradezu und geben so wenig, wie möglich aus, wieder andere werfen damit um sich, als ob die Scheine auf Bäumen wachsen würden und einfach nur im Vorbeigehen abgepflückt werden müssten.
Dann gibt es natürlich auch eher balanciertere Typen, die sich irgendwo in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen befinden und weder das Geld aus dem Fenster werfen, noch jeden Cent drei Mal umdrehen müssen.
Zu Beginn einer Beziehung machen sich beide meist wenig Gedanken um Geld – man genießt es, wenn man vom Partner mit einem schönen Geschenk überrascht wird, oder den anderen selbst beschenken kann. Solange beide Partner noch nicht verheiratet sind, oder die Beziehung noch jung ist, haben beide auch meist getrennte Konten und verwalten ihre Einkünfte und Ausgaben selbstständig. Probleme gibt es dann, wenn gemeinsame Anschaffungen getätigt werden, oder das Paar in eine gemeinsame Wohnung zieht. Denn dann muss von beiden Partnern Geld fließen und das funktioniert nur, wenn beide ihre Finanzen verantwortungsvoll verwalten, sodass nicht hinterher einer der beiden auf den Rechnungen sitzt, während der andere sich ein schönes Leben macht.

Über Geld spricht man nicht? So eine Aussage ist hier auf jeden Fall falsch!
Ja – Sie müssen sogar über Geld sprechen. Planen Sie eine längerfristige oder im besten Fall lebenslange Beziehung zu Ihrem Partner, dann sollten Sie das Thema Geld auf keinen Fall außen vor lassen. Folgende Themen sollten Sie unbedingt klären und mit dem Partner besprechen:

Gemeinsames Konto oder lieber doch jedem sein eigenes?
Gibt es ein gemeinsames Konto oder wollen Sie Ihre Finanzen getrennt verwalten?
Haben beide Partner einen Job und verdienen ein gutes Gehalt, dann ist es meist verständlich, wenn sie ihre jeweiligen Konten behalten möchten. Sie sollten dann vereinbaren, gemeinsame Kosten (wie zum Beispiel Miete, Versicherungen, größere gemeinsame Anschaffungen) von einem Gemeinschaftskonto zu bezahlen, das extra für diesen Zweck angelegt wird. Von diesem Konto gehen dann die Kosten für Miete, Auto usw. ab. Jeder zahlt einen monatlichen Betrag ein, der auch unverändert bleibt. Mal einen Monat nichts einzuzahlen, weil man „eben grade das Geld für etwas anderes ausgegeben hat“ ist keine Option. Pro Jahr sollten Sie dann ein bis zwei Mal evaluieren, ob Sie die monatliche Einzahlung auf das Gemeinschaftskonto verändern müssen, oder ob alles so bleiben kann, wie es ist.

Das Modell Arbeit und Kindererziehung
Ist nur einer der Partner berufstätig, der andere führt den Haushalt und kümmert sich um die Kindererziehung? Diese Situation kommt für viele Paare zumindest für einige Jahre in der Beziehung vor. Hier ist es ebenso wichtig, eine Lösung zu finden, bei der sich der arbeitende Partner nicht ausgenutzt fühlt, derjenige, der für die Kindererziehung zuständig ist aber auch die Möglichkeit hat, über ein eigenes Gehalt zu verfügen und sich somit nicht komplett „abhängig“ zu fühlen. In diesem Fall sollte der arbeitende Partner einen Teil des Gehaltes für Haushaltskosten und als „Taschengeld“ für den nicht arbeitenden Partner auf ein Haushaltskonto überweisen. Mittlerweile gibt es ja auch staatliche Unterstützung, die den Paaren hier noch etwas unter die Arme greifen kann.

Arbeitslosigkeit eines der Partner
Ein Partner ist arbeitslos? Ebenso eine schwierige Situation. Natürlich sollte der arbeitende Partner jetzt nicht komplett alle Ausgaben übernehmen, denn der arbeitslose Teil erhält ja zumindest das Arbeitslosengeld. Meist ist diese Situation für beide Partner unangenehm, eher aber noch für den Arbeitslosen, denn niemand hat gern das Gefühl, von einem anderen Menschen abhängig zu sein. Außerdem möchten die wenigsten Menschen ihrem Partner finanziell zu Lasten fallen. Sprechen Sie in einer solche Situation über Ihre Ängste, und entwickeln Sie einen Plan, wie Sie damit besser umgehen können.

Der jeweilige Umgang mit Geld der Partner bestimmt die Richtung
Machen Sie sich klar, wie Sie zum Thema Geld stehen und wie Ihr Partner darüber denkt. Möglicherweise ist es eben genau der Fall, dass Sie zum Beispiel auf traditionelle Werte wie ein eigenes Haus oder eine solide ersparte Grundlage setzen wollen, Ihr Partner aber lieber im Hier und Jetzt lebt, ihm oder ihr ein schnelles Auto und ein gutes Leben wichtiger sind. So eine Situation ist zunächst einmal ein Problem und birgt hohes Konfliktpotential. Sie müssen sich auch darüber im Klaren sein, dass Sie hier immer Kompromisse werden machen müssen. Denn Werte oder Dinge, die für einen Menschen im Leben zum glücklich sein wichtig sind, lassen sich nur schwer durch Vernunft ändern. Sie müssen also entsprechend Ihrer Einkommenssituation Absprachen darüber treffen, in welchem Rahmen sich jeder persönliche Wünsche erfüllen darf und in welcher Art und Weise Geld angelegt oder gespart werden soll.
Diese Kompromisse sollten auch eingehalten werden. Wenn das der Fall ist, dann hat jeder der Partner in seinem Rahmen die Möglichkeit weiterhin unabhängig zu sein, sich persönliche Wünsche zu erfüllen und sich dabei nicht vom Anderen kontrolliert oder beurteilt zu fühlen. Lassen Sie sich gegenseitig diesen Freiraum. Denn sobald einer der beiden anfängt, den anderen für den Umgang mit seinem Budget zu verurteilen, kommt es schnell zu Streit.
Das Wichtigste ist, dass Sie sich vor der Anschaffung von größeren Investitionen zusammensetzen und gemeinsam darüber entscheiden. Ebenso sollten Sie besprechen, was passiert, wenn einer der beiden sein „Monatsbudget“ immer komplett ausgibt, während der andere dies spart. Denn so entsteht am Ende ja wieder ein Ungleichgewicht.

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