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Kommunikation in der Partnerschaft – Spazierengehen in einem Minenfeld?

Wer hat das noch nicht erlebt? Aus einer scheinbar harmlosen Frage entsteht zwischen zwei Partnern ein handfester Konflikt. Dann wird sich gestritten, das die Fetzen fliegen und hinterher sitzen beide da und fragen sich, warum dieser Streit überhaupt begonnen hat.
Meistens liegt der Grund für den Streit in einem Missverständnis. Denn Frauen und Männer haben eine andere Art zu sprechen.

Eine typische Situation – sprachliches Missverständnis zwischen den Partnern

Sie möchte am Wochenende gerne mal ausgehen, er hat eigentlich keine Lust, sich schon Montag darüber Gedanken zu machen, was in ein paar Tagen passiert.
So tritt sie also an ihn heran, und ohne sich etwas Böses zu denken fragt sie: „Du Schatz, lass uns doch am Samstag abend mal lecker Essen gehen und dann gemeinsam in den Club! Wir waren ja schon so lange nicht mehr weg“ Er hört erst mal nur die Worte „Lass uns doch mal“ und „Schon ewig nicht mehr…“, und denkt sich: „Oh Mann, jetzt bin ich schon wieder schuld, dass wir lange nichts mehr unternommen haben. Außerdem weiß ich doch heute noch nicht, worauf ich am Samstag Abend Lust hab!“.
Dann sagt er: „Ich weiß noch nicht, ist ja heute erst Montag. Können ja Freitag mal schauen.“
Damit meint er, die Entscheidung erstmal aufgeschoben zu haben um sich eher auf das Hier und Jetzt konzentrieren zu können.
Damit schaut er weiter Fernsehen und hakt die Sache ab.
Sie jedoch ist natürlich lange nicht zufrieden. Sie versteht nicht, warum er dem Vorschlag gleich so ablehnend gegenübersteht und warum er die Entscheidung lieber vertagen will.
Also wendet sie sich noch einmal an ihn: „Wieso willst du denn bis Freitag warten? Ich könnte uns schonmal einen schönen Tisch reservieren, beim Italiener ist doch sonst Samstag abends immer alles besetzt! Außerdem wollte ich Moni und Kai Bescheid sagen, wann wir uns dann im Club treffen!“
„Na klasse!“, denkt er sich, „jetzt sind die beiden auch noch dabei. Wahrscheinlich hat sie auch schon alles geplant und ich komm um die Sache überhaupt nicht mehr rum.“
Ärgerlich sagt er: „Dann reservier halt schonmal und sag denen Bescheid. Hast ja eh schon alles ohne mich entschieden!“

Und zack – schon geht es los. Auf Erwiderung folgt Erwiderung und im Nu hat sich ein Riesenstreit aus einem eigentlich nicht existenten Problem entwickelt. Später sitzt sie traurig im Schlafzimmer, fragt sich, wieso Männer eigentlich so kompliziert sind. Er guckt immer noch grummelig Fernsehen und ärgert sich darüber, dass sie ihn einfach so mit irgendwelchen Entscheidungen überrumpelt.

Unterschiedliche Art der Kommunikation von Männern und Frauen

Frauen neigen dazu, viele Dinge indirekt zu kommunizieren. Damit wollen sie Konflikte vermeiden und die Harmonie in der Beziehung aufrecht erhalten. Sie benutzen jedoch sehr häufig Worte, die indirekt implizieren, was sie sich wünschen.
Männer ärgert dies. Sie sind eher direkt und sagen, was sie meinen. Hören sie Worte wie „nie“, „Lass uns“, oder „immer“, dann fühlen sie sich direkt angegriffen.
Schon bei Kindern kann man dies beobachten. Mädchen sind bei Streitigkeiten eher darauf bedacht, für jeden eine akzeptable Lösung zu finden und die Harmonie wiederherzustellen.
Jungs prügeln sich auch schonmal darum, wer denn nun mit seiner Meinung recht hat. Hier werden Konflikte sehr viel öfter nach dem „Recht des Stärkeren“ ausgefochten, wer verliert, der muss sich unterordnen. Auf Harmonie oder eine allseits akzeptable Lösung wird eher weniger Wert gelegt.

Die Macht der Worte – oder die Wissenschaft des Missverstehens

Dadurch, dass Frauen dem Mann das Gefühl von Verbundenheit und Einbezogenheit vermitteln wollen, nutzen sie sehr häufig Worte wie „Lass uns…“. Damit wollen sie dem Mann zeigen, dass sie einen Vorschlag machen, diesen Vorschlag sehr gerne in die Tat umsetzen möchten, aber den Mann trotzdem mit in die Entscheidung einbeziehen wollen.
Der Mann hingegen fühlt sich durch diese Wortwahl zunächst einmal nur bevormundet. Er hat das Gefühl, dass seine Frau bereits schon alles entschieden hat und ihn nun vor vollendete Tatsachen stellt.
Er hört nur eine Art Befehl, meint, die Frau wolle ihm vorschreiben, was er wann zu tun hat. Das macht ihn dann wieder ärgerlich, da er seiner Meinung überhaupt keine Gelegenheit hatte, sich überhaupt zu dieser Angelegenheit zu äußern.
Würde sie den Satz eher mit „Ich hätte mal wieder Lust auf ….“ beginnen, dann sähe die ganze Situation vielleicht ganz anders aus. Natürlich kann sie auch auf Ebene der Männer kommunizieren und einfach sagen: „Ich gehe am Samstag abend mit Moni und Kai aus. Willst du mitkommen?“ Damit teilt sie ihm klipp und klar ihre Wünsche mit, lässt ihm aber sichtlich eine Möglichkeit, eine eigene Entscheidung zu treffen.

Nun noch ein paar Worte zu den Worten der Männer

Wie schon erwähnt, neigen sie eher dazu, weniger aber dafür direkter zu sprechen. Dies kann dann zum Beispiel so aussehen:
Er sagt: „Ich gehe Freitag nach der Arbeit mit Kai zum Wandern.“ Sie hat nun das Gefühl, dass er Pläne ohne sie macht und ist beleidigt, da er sie nicht in seine Planung mit einschließt und alleine etwas unternehmen will.
Nach ihrer Art der Kommunikation würde sie eher einen Satz erwarten wie „Lass uns doch am Freitag wandern gehen. Kai würde auch mitkommen.“.
Dabei meint er eigentlich: „Ich gehe wandern, kommst du auch mit?“. Das „Kommst du auch mit?“ ist bei Männern meist schon mit inbegriffen, ohne das es gesagt wird. Frauen laden sich aber ungern einfach selbst ein und meinen deshalb, von der Planung ausgeschlossen zu sein.
Würde sie auf seine Wanderansage einfach mit „Ich bin dabei“ antworten, dann wäre alles geklärt.

Missverständnisse vermeiden – sinnvoll kommunizieren

Um sich in einer Partnerschaft besser zu „verstehen“ sollten Männer und Frauen jeweils darauf achten, wie das andere Geschlecht kommuniziert. Der Mann sollte damit rechnen, dass Frauen indirekte Wünsche äußern und damit noch lange keinen vor vollendete Tatsachen stellen und unter Druck setzen möchten.
Hat er das Gefühl, schon wieder bevormundet zu werden, dann sollte er lieber einfach nochmal nachfragen und deutlich seine Meinung zum Ausdruck bringen.
Frauen müssen lernen, damit umzugehen, dass Männer direkt kommunizieren. Dadurch dürfen sie sich nicht ausgeschlossen fühlen.
Wenn beide Partner sich etwas in den Anderen hineinfühlen, dann können viele sinnlose Streitereien vermieden und somit ein wesentlich harmonischerer Beziehungsalltag hergestellt werden.

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