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Betrogen worden? Will ich es wirklich wissen?

Betrogen worden – will ich es wirklich wissen?

Die Frage, ob es wirklich gut ist, zu wissen, ob man vom Partner betrogen wurde, wandert sicher durch so manchen Kopf. Egal, ob in einer festen Beziehung oder gerade erst frisch verliebt – wer würde schon nicht gern genau wissen wollen, ob der andere treu war, oder nicht?
Es ist jedoch ein zweischneidiges Schwert und unsere Neugier kann uns hier auch ins Verderben treiben. Die einen sagen, dass sie auf jeden Fall wissen wollen, ob der Partner untreu war. Die anderen wollen lieber in seliger Ungewissheit, ähm Vertrauen, schweben und fest daran glauben, dass der geliebte Partner niemals fremdgehen würde.
Und was soll man Menschen raten, die ihren Partner betrogen haben und nun nicht wissen, ob sie es beichten sollen?

Ehrlichkeit um jeden Preis – kann das gut ausgehen?
Beim Betrügen gibt es zweierlei Arten. Zum Einen der “Ausrutscher”, das einmalige Fremdgehen, das gar nicht mal so wirklich gewollt ist und eben so “passiert”. Dann wiederum gibt es geplantes Betrügen des Partners, in Form von langen Affären oder eben auch willentliches Betrügen mit wechselnden Partnern, einfach, weil Abwechslung im Liebesleben gebraucht wird.
Viele Menschen, die ihren Partner betrügen, sei es nun auf die eine oder andere Art und Weise, verschweigen dies zunächst.
Doch irgendwann, manchmal erst nach Jahren, meldet sich das schlechte Gewissen. Und es hört nicht mehr auf. Der Gedanke: “Du hast doch mal…”, geistert immer irgendwo im Hinterkopf herum und belastet das Gefühlsleben. Spätestens dann haben viele den Drang, es dem Partner doch zu beichten. Doch ist das wirklich immer so gut?

Beichte nach vielen Jahren – das sollte man lieber bleiben lassen.
Versetzt man sich in die Situation eines Menschen, der aus heiterem Himmel von seinem Partner erzählt bekommt, dass es da “vor Jahren mal jemand anderen gab”, dann kann man sich sicher vorstellen, dass man aus allen Wolken fällt. Die jahrelange Beziehung kommt einem vor, wie eine Illusion, die plötzlich zusammenbricht. Man fragt sich, wieso man all die Jahre nichts bemerkt hat und wie der Partner einem dies antun konnte.
Eine Beichte von einem lange zurückliegenden, einmaligen (!!) Ereignis zerstört die Beziehung meist nachhaltig. Wenn man sich als derjenige, der fremdgegangen ist, komplett sicher ist, dass so etwas nie wieder vorkommen wird und der Vergangenheit angehört – dann liegt es an einem selbst, mit sich und seinem Gewissen reinen Tisch zu machen. Der Partner würde durch die Information unnötig belastet und das Vertrauensverhältnis in der Beziehung könnte einen nicht zu reparierenden Schaden nehmen. Also ist es (meist!) das Beste, dem Partner nichts davon zu erzählen und lieber Zeit in die Beziehung zu investieren.
Wenn man weiß, dass man den Menschen liebt, mit dem man schon so lange eine Beziehung führt und ihn nicht wegen einer einmaligen Dummheit verlieren möchte, sollte man den Mund halten.
Jeder Mensch macht mal Fehler, auch wenn ein Fremdgehen eher nicht dazugehören sollte. Doch den Partner noch mitzubelasten, nur um sein eigenes Gewissen reinzuwaschen, ist sicherlich nicht der richtige Weg.

Betrogen mit einer Affäre – hier lieber ehrlich sein
Anders sieht es aus, wenn man seinen Partner bereits einige Zeit betrügt, zum Beispiel mit einer Affäre. Hier wäre es einfach nur unehrlich und feige, nicht die Wahrheit zu sagen. Natürlich muss man in Kauf nehmen, dass dies das Ende der Beziehung bedeutet.
Aber welcher Partner möchte denn noch eine Beziehung führen, wenn sich der andere schon längst in einen anderen Menschen verliebt hat? Lieber so schnell wie möglich ansprechen und ehrlich beichten, bevor der Partner es durch jemand anderen erfährt. Denn dies ist ein Ereignis, dass man dem Partner ersparen sollte, auch der vergangenen Liebe zu Willen.
Die meisten Menschen, die zu ihrer Meinung zu diesem Thema befragt werden, sagen auch klar, dass sie in diesem Fall unbedingt wissen wollen würden, wie es um die Beziehung steht. Denn nichts fühlt sich blöder an, als wenn man von jemand anderem als dem Partner erfährt, dass dieser schon lange nicht mehr eingleisig fährt.

Warum gibt es Menschen, die lieber gar nichts wissen wollen?
Einige Menschen sagen, dass sie lieber überhaupt nicht wissen wollen, ob der Partner fremdgegangen ist oder eine Affäre hat. Warum eigentlich?
Leicht zu beantworten ist diese Frage sicherlich nicht. Aber manchen Menschen ist das Gefühl der Sicherheit in der Beziehung so wichtig, dass sie es in Kauf nehmen, wenn der Partner untreu ist. Sie haben eher Angst vor dem Dasein als Single. In einer Partnerschaft, und sei sie auch noch so von Betrug verändert, fühlen sie sich wohler, als allein. Deswegen lassen sie sich betrügen, führen vielleicht auch selber eine Affäre, oder schweigen trotz dem Wissen, dass die Beziehung schon lange nicht mehr auf Liebe basiert.
Manchmal geht es in Beziehungen, wo der Betrug nicht wahrgehabt werden will, auch um Geld oder anderweitige Statussymbole.
Beispielsweise Frauen, die primär Hausfrau gewesen sind und sich um die Kinder gekümmert haben, haben Angst, alles zu verlieren, wenn sie sich vom Mann trennen. Deswegen kommt es vor, dass sie schweigen, auch bei gewissen Anzeichen auf einen Betrug und dem leisen Verdacht, dass da etwas nicht stimmen kann. Glücklich werden sie dabei sicherlich nicht, jedoch bleibt ihnen zunächst keine andere Möglichkeit. Konsequenz der Frauen ist meist, sich selbst anderweitig zu orientieren, und den Mann sobald wie möglich zu verlassen.

Sollte ich meinen Partner fragen, ob er / sie mich betrügt oder schon einmal betrogen hat?
So etwas muss jeder für sich selbst entscheiden. Lebt man in einer glücklichen Beziehung, wäre es etwas selbstzerstörerisch, den Partner danach zu fragen, ob er oder sie einen schon einmal betrogen hat. Denn man weiß nie, was wirklich dabei herauskommt, auch wenn man erwartet, dass der Partner natürlich “Nein” sagt.
Natürlich kann man auch argumentieren, dass man eine Illusion lebt, die Beziehung nur scheinbar glücklich ist, wenn es einmal einen Betrug gab und die logische Folge wäre, vom Partner totale Ehrlichkeit zu fordern.
Wer diese Frage jedoch stellt, sollte sich der weitreichenden Folgen einer “Ja”-Antwort bewusst sein. Auch sollte er oder sie schon einmal überlegt haben, was bei der Antwort, die man nicht hören möchte, passiert. Sonst kann es hinterher gut sein, dass man völlig am Boden zerstört ist und sich wünscht, man hätte niemals danach gefragt.

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