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Der Partner ist gestorben – wie geht es jetzt weiter?

Tragödien gibt es überall, in der Liebe sind sie für viele Menschen ganz besonders schlimm. Denn es betrifft im wahrsten Sinne des Wortes unser Herz, wenn Liebende auseinandergehen müssen.
Was passiert, wenn ein geliebter Mensch plötzlich aus dem Leben gerissen wird? Wie gehen Partner mit dem nahenden Tod eines der beiden um?
Manchmal sind Schuldgefühle bei demjenigen, der den anderen versterben sieht, ein Grund für spätere Probleme. Manchmal ist es aber auch die Trauer um den geliebten Partner an sich, die es schwierig macht, sich irgendwann für einen neuen Menschen als Partner öffnen zu können. Wieder andere stehen nach dem Tod des Partners völlig hilflos da und wissen nicht mehr, wie sie allein weitermachen sollen. Wochenenden, Feiertage, freie Zeit sind ein Graus für sie. Sollten Kinder in die Beziehung geboren worden sein, ist man natürlich als Hinterbliebener auch noch für diese verantwortlich.
Es stellen sich also einige Fragen, für die man nicht immer so einfach eine Antwort findet.

Schuldgefühle nach dem Tod des Partners
Schuldgefühle sind ein Problem, mit dem viele Menschen zu kämpfen haben, die ihren Partner verloren haben. Sie meinen, während Lebzeiten des Partners vielleicht nicht alles richtig gemacht zu haben, ihm / ihr nicht oft genug gesagt zu haben, wie sehr sie ihn / sie lieben. Am liebsten möchte man die Zeit zurückdrehen und sich tausend Mal entschuldigen für alle Streitereien, die es jemals gegeben hat. Viele Probleme, über die man sich aufgeregt hat, sehen rückblickend klein, nichtig und nicht des Streitens wert aus.
Leider ist es eben doch so, dass dies nicht geht, der Partner ist für immer von uns gegangen und wir können uns auch für nichts mehr entschuldigen.
Besonders schwer ist es für diejenigen, die im Streit auseinandergingen und keine Zeit mehr hatten, sich zu versöhnen.
Manche fühlen sich auch für den Tod des Partners verantwortlich, zum Beispiel: „Wenn ich nicht gesagt hätte, komm schnell nach Hause, dann wäre er / sie nicht so schnell gefahren!“. Es drängt sich natürlich schnell auf, so etwas zu denken. Allerdings muss man, so schwer es auch scheint, die beiden Vorgänge differenziert voneinander sehen. Der Streit, oder das Drängen, schnell nach Hause zu kommen, waren zwar sicherlich für den Partner ein Grund, sich aufzuregen oder eben aufs Gaspedal zu treten. Andererseits ist der Partner aber immer noch für sich selbst verantwortlich gewesen und hätte beispielsweise auf sich aufpassen sollen.
Manchmal kann man auch gar nichts dazu und redet sich die Verantwortung nur ein. Machen Sie sich klar, dass Sie nicht über Leben und Tod bestimmen können und dass manche Ereignisse eben einfach tragisch sind. Sie sollen sich aber bitte nicht ihr Leben lang dafür verantwortlich fühlen. Wenn Sie meinen, mit dieser Last nicht zurechtzukommen, sollten Sie einen Trauerbegleiter oder einen Psychotherapeuten aufsuchen und sich helfen lassen.

Sie haben Probleme, einen neuen Partner in Ihr Leben zu lassen?
Nicht umsonst gibt es den Ausdruck der „Trauerzeit“. Niemand möchte gleich nach einer Beziehung, in der der Partner gestorben ist, gleich jemand neues kennenlernen und sich von einem ins andere stürzen. Eine gewisse Zeit, einige Monate bis sogar zu zwei Jahre sind ganz normal, wenn man den Tod des Partners verdauen muss. In dieser Zeit werden oft die gemeinsamen Jahre verarbeitet und man lernt wieder, sich am Leben zu freuen.
Normalerweise – denn manche Menschen schaffen es nicht, nach dem Tod des Partners irgendwann auch wieder jemand neuen in ihr Leben zu lassen.
Zu sehr hängen sie mit ihren Gedanken dem oder der Verstorbenen nach und können keinen Schlussstrich ziehen. Manche haben auch das Gefühl, dass sie mit einer neuen Liebe den alten Partner oder die alte Partnerin betrügen würden.
Das ist natürlich nicht so. In den meisten Fällen würden sich die verstorbenen Partner wünschen, dass die weiterlebenden auch weiterhin ein glückliches Leben führen können. Dazu gehört auch, dass sie sich neu verlieben dürfen. Denken Sie doch mal darüber nach, wie Sie sich fühlen würden, wenn Ihr Partner / Ihre Partnerin nach Ihrem Tod nie wieder eine Beziehung hat, weil er / sie das Gefühl hat, Sie würden es nicht wollen.
Jeder, der liebt, wünscht sich, dass sein Partner glücklich ist. Auch nach dem Tod desjenigen, mit dem man eigentlich sein Leben lang glücklich sein wollte.
Haben Sie das Gefühl, dass Sie aus den Gedanken gar nicht mehr herauskommen, dann sprechen Sie mit Freunden und Familie. Diese können Sie dabei unterstützen, loszulassen und wieder Raum für eine neue Liebe zu schaffen.

Der verstorbene Partner wird immer mit neuen Partnern verglichen
Ein Fehler, den viele anfangs machen, wenn sie in eine neue Partnerschaft gehen. Sie vergleichen bestimmte Eigenschaften oder Charakterzüge des neuen Partners mit denen des Verstorbenen. Vor so etwas sollten Sie sich hüten. Denn ein neuer Partner soll den alten nicht „ersetzen“ oder irgendwelche Voraussetzungen erfüllen müssen. Er / Sie ist ein komplett anderer Mensch und verdient es, ohne Vergleiche oder Anforderungen geliebt zu werden.
Bewahren Sie die Erinnerungen an Ihren verstorbenen Partner also gut auf, aber betrachten Sie es als einen Teil ihres Lebens, der vor der neuen Beziehung stand. Alles was danach kommt, hat primär nichts mit dem verstorbenen Partner zu tun und soll als neuer Anfang gelten.
Neue Partner haben oft auch Angst, dass sie mit dem verstorbenen Partner verglichen werden und diesem gegenüber nur als „schlechterer“ Ersatz gesehen werden.
Suchen Sie also das Gespräch mit Ihrem neuen Partner und erklären Sie, dass Sie vielleicht manchmal noch traurig sind und gerne an die Zeit mit dem verstorbenen Partner zurückdenken – aber dass die neue Beziehung eben ganz dem Motto „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“, nichts mit Vergleichen zu tun haben soll. Alles andere wäre dem neuen Partner gegenüber unfair.
Besonders wenn Sie sich mal streiten sollten, müssen Sie sich davor hüten Sachen wie: „Als XY noch lebte, war alles besser!“, oder „er/sie hätte so etwas nie gemacht!“ zu sagen. Damit können Sie den neuen Partner sehr verletzen und es ist schwer, so etwas zu verzeihen.

Wieder single und nun?
Ein seltsames Gefühl, plötzlich “single” zu sein, obwohl man eigentlich ein Leben zu zweit geplant hatte. Feiertage, Familienfeste und freie Zeit werden da zu Tagen, an denen man sich ganz besonders nach dem Partner sehnt. Hier hilft nur eins: Das Problem offensiv angehen. Suchen Sie sich für die erste Zeit Freunde, die die Zeit mit Ihnen verbringen oder planen Sie ganz bewusst etwas Schönes für diese Tage. So verknüpfen Sie sie nicht mit dem Tod des Partners, sondern mit neuen positiven Erinnerungen. Hier gibt es noch Tipps für freie Zeit: Single und einsam? Muss nicht sein! Tipps für freie Tage.

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