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Mingle – die perfekte Mischung aus Beziehung und Single

Mingle ist das neue Wort bei der Partnersuche, vielleicht haben Sie es ja schonmal gehört und sich gefragt, was das denn nun eigentlich wieder sein soll? Das Wort „to mingle“ bedeutet im Englischen so viel wie „sich vermischen“. Das heißt, dass sich bei einer Person, die Mingle ist der Status von Single und das Vorhandensein einer Beziehung vermischen. Auch der Begriff der „mixed singles“ spielt in die Wortkreation mit ein – die Vermischung zweier Lebensarten, ein bisschen Single, ein bisschen Beziehung.
Früher waren „Singlesein“ und „In einer Beziehung sein“ stets zwei sauber getrennte Zustände. Mittlerweile gibt es aber endlich ein Wort für diejenigen, die zwar irgendwie einen Partner haben, allerdings weiterhin die Vorteile des Singleseins genießen. Was bedeutet das nun genau und wo kommt es eigentlich her? Wollen Singles heute vielleicht doch keine feste Beziehung mehr, sondern lieber mal so und mal so leben?

Mein Haus, mein Auto, mein Partner?
Ja klar, viele von uns suchen das, was man als „konventionelle Beziehung“ bezeichnet. Wir wollen einen Partner, mit dem wir gemeinsam ein Leben aufbauen können, vielleicht heiraten und Kinder bekommen. Wir suchen jemand, der den Weg mit uns geht, damit wir nicht allein sind. Doch immer mehr Menschen merken, dass sie nicht mehr „nur“ ausschließlich den konventionellen Weg gehen möchten. Unsere Möglichkeiten in diesem Leben werden immer vielfältiger, jeder kann sich relativ frei entfalten. Da stehen Karriere, Auslandsaufenthalte und Wohnortwechsel einer klassischen Beziehung viel zu oft im Weg. Jetzt nur Großstadtmenschen zu beschuldigen, dass sie einfach nicht mehr beziehungsfähig sind, ist da sicherlich die einfachste Erklärung. Das Phänomen der Mingles zeigt sich aber genauso auf dem Land. Es hat also nicht etwas mit dem Wohnort zutun, sondern eher etwas mit dem geänderten Lebensverständnis. Das Leben ist nicht mehr, wie früher, in Phasen aufgeteilt (Jugend – Ausbildung – Beruf – Familie – Ruhestand), sondern ist vielschichtiger und auch etwas ungeordneter geworden. Es ist also irgendwie verständlich, dass manche Menschen die Sicherheit einer festen Beziehung brauchen und sich wünschen, während wieder andere frei sein möchten, sich nicht durch einen festen Partner in Wohnort, Lebenswandel und anderen Dingen einschränken möchten. Allein sein möchte trotzdem (fast) niemand. Da ist also das Mingle-Sein genau die richtige Zwischenform.

Gemeinsam sein und trotzdem ein eigenes Leben führen
Viele Paare schließen einige Kompromisse bezüglich Lebenswandel, Heirat, Kinderwunsch oder auch Berufswahl. Für viele ist das auch ein schöner Weg, sie freuen sich, gemeinsam mit einem Partner zu sein und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Mingles sind oft Menschen, die sich nicht auf zu viele Kompromisse einlassen können, dann einfach nicht mehr glücklich sind. Sie brauchen ihren Freiraum, ihre Privatsphäre und möchten auch oft keine gemeinsame Wohnung mit einem Partner. Aus den beiden Welten der Beziehung und des Singleseins wählen sie für sich das beste aus und sind damit erstaunlich glücklich, wie Umfragen zeigen. Wer also Mingles als „verantwortungslos“ oder „wählerisch“ bezeichnet, greift zu kurz. Denn jeder Mensch hat durchaus das Recht, sich insofern frei zu entfalten, dass er selbst glücklich ist (natürlich ohne, dabei anderen Schaden zuzufügen). Findet sich ein Paar, in dem beide mit der Mingle-Konstellation zufrieden sind, wieso sollte dies dann schlechter sein, als eine konventionelle Beziehung zu führen?

Kurzfristig gemeinsam planen
Mingles zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit dem Partner zwar „zusammen“ sind, aber sich Freiheiten des Singlelebens bewahren. Das kann sein, dass sie weiterhin One Night Stands oder Affären haben dürfen, eine offene Beziehung führen, oder aber dass sie sich dem Partner zum Liebesspiel exklusiv vorbehalten. Sie arbeiten mit ihrem Partner nicht daraufhin, eines Tages zu heiraten und bis ans Lebensende glücklich zu leben, sondern planen wenn dann nur kurzfristig. So behalten sie die Freiheit, selbst entscheiden zu können. Gleichzeitig haben sie jemanden, der ihnen Nähe und Vertrautheit bieten kann, wenn diese benötigt werden.

„Mingles sind doch nur Menschen mit Beziehungsangst!“
Ja, das mag so mancher denjenigen unterstellen, die sich für ein Leben als Mingle entscheiden. Dazu muss aber gesagt werden, dass eine Entscheidung zum Minglesein ja nicht gleich das ganze Leben entscheidet. Denn genau das wollen diese Menschen ja vermeiden. Sie wollen keine Entscheidungen treffen, die bindend sind und ihr gesamtes Leben in eine bestimmte Richtung drängen. Sicher finden sich unter Mingles auch Menschen, die eigentlich beziehungsunfähig sind und sich durch das Minglesein von ihrer Angst vor festen Bindungen und ihren Verantwortlichkeiten lösen möchten. Es finden sich andersherum sicherlich auch solche unter ihnen, die eigentlich in einer festen Beziehung leben möchten und stillschweigend hoffen, dass der Partner dies irgendwann mit ihnen eingehen wird.
Macht eine Mingle-Konstellation beide Partner für eine bestimmte Zeit glücklich, dann spricht überhaupt nichts dagegen. Möglicherweise kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem einer oder beide sagen, dass sie nun verbindlichere Beziehungen eingehen möchten. Eventuell gehen sie den Schritt dann gemeinsam, oder die Beziehung wird gelöst und beide suchen sich einen festen Partner.
Gerade in den Jahren zwischen 20 und 35 passt es für viele Menschen einfach gut ins Lebenskonzept, keine allzu festen Pläne zu machen und eher zu schauen, was kommt. Denn morgen kann alles wieder anders sein – der Job verlangt einen Wohnortwechsel oder befristete Verträge zwingen dazu, sich immer mal wieder neu umzusehen.

Mingle oder lieber doch Beziehung?
Niemand soll sich dazu genötigt fühlen, eine bestimmte Form von Partnerschaft einzugehen. Es gibt die glücklichen Singles mit gelegentlichen Affären, nun auch die glücklichen Mingles genauso wie die Menschen, denen ihre feste Partnerschaft großes Glück und Zufriedenheit bringt. Finden sich zwei Menschen, die Unabhängigkeit schätzen, sich aber trotzdem zueinander hingezogen fühlen, dann können sie einfach ausprobieren, wie es ist, als Mingle zu leben. Das Wichtigste ist, dass beide Partner mit dem Arrangement zufrieden sind und keine stillen Hoffnungen gehegt werden, dass sich alles ändern möge. Nur durch Gespräche mit dem Partner können beide herausfinden, welcher Weg der momentan richtige ist. Dass solche Entscheidungen in Zukunft wieder revidiert und verändert werden können, ist positiv zu sehen. Wer dem Partner gegenüber nicht ehrlich ist, läuft Gefahr, auf kurz oder lang dem Liebeskummer zu erliegen. Das kann bei einer Mingle-Beziehung in der sich einer mehr wünscht genauso passieren, wie in einer festen Beziehung, in der einer der Partner mehr Freiraum möchte, diesen aber nicht bekommt.

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